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Sport beteiligt sich an den Internationalen Wochen gegen Rassismus

Noch bis zum 24. März 2024 laufen die Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Menschenrechte für alle“. Auch der Sport unterstützt die Aktionswochen, deren Botschafterin in diesem Jahr die Thüringer Migrationsministerin Doreen Denstädt ist. Thüringer Sportvereine haben zudem vielfältige Veranstaltungen in dieser Zeit geplant um sich aktiv für eine inklusive und vielfältige Sportlandschaft einzusetzen. Der Sport leistet mit seinen Angeboten einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Rassismus im Sport und in der Gesellschaft.

Auszug LSB-Satzung §1

(5) Grundlage des Wirkens des LSB Thüringen ist sein Bekenntnis und das seiner Mitglieder, Organe und Gremien zur freiheitlich demokratischen Grundordnung und zu den Menschenrechten.

(6) Der LSB Thüringen vertritt den Grundsatz religiöser, ethnischer und weltanschaulicher Vielfalt sowie der Wahrung seiner parteipolitischen Neutralität. Er missbilligt rassistische, antidemokratische und verfassungsfeindliche Bestrebungen entschieden und tritt gegen jegliche Art von Extremismus ein.

Umso wichtiger ist die Besinnung auf die Menschenrechte – denn diese sind Grundlage auch für das Sporttreiben, sei es das Menschenrecht zur Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit (Mitgliederversammlungen usw.), das Verbot der Diskriminierung als Basis für gemeinsame Bewegung oder etwa das Recht auf Leben und Freiheit. Dies klingt selbstverständlich, ist es aber in zahlreichen Ländern längst nicht.

Diesen Umstand wollen wir innerhalb der Aktionswochen am Beispiel von Amin Sarkhosh und seiner Familie zeigen. Sie leben seit ihrer dramatischen Flucht aus Afghanistan 2014 in Erfurt. Aus Afghanistan flüchteten sie, weil Amin als Übersetzer für die Bundeswehr arbeitete und daraus folgende Konsequenzen für seine Familie fürchten musste. In den Jahren, in denen er in Afghanistan als Ortskraft arbeitete, erhielt er zunächst Morddrohungen von der Taliban. Heute engagiert er sich mit seiner Familie in einem Kulturverein. Außerdem gründete Amin den Erfurter Sportverein Move e.V. indem seine Frau sportlich aktiv ist – zum ersten Mal in ihrem Leben. Sporttreiben für Frauen in Afghanistan ist streng verboten – auch dies ist ein Verstoß gegen ein Menschenrecht (Recht auf Erholung und Freizeit). Das Interview mit der Familie wird im Rahmen der Aktionswoche erscheinen und soll Aufmerksamkeit erzeugen.

Vereinswettbewerbs „(M)ein Verein gegen Rassismus“ im Sport - Projekte und Initiativen werden mit über 21.000 Euro ausgezeichnet

Die Deutsche Sportjugend (dsj) und der DOSB haben anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus den Vereinswettbewerbs „(M)ein Verein gegen Rassismus“ im Sport ausgerufen, um das Engagement der Sportvereine gegen Rassismus zu würdigen und zu fördern. Bewerben können sich Sportvereine, um ihre Projekte und Initiativen für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu präsentieren und ihren Einsatz für einen inklusiven Teamgeist zu zeigen. Ob durch Statements auf Trikots, Kooperationen mit migrantischen Vereinen oder die Durchführung von Antirassismus-Workshops – jede Initiative ist willkommen und wird gewürdigt. 

Die Bewerbungen für den Vereinswettbewerb können bis zum 6. Mai 2024 eingereicht werden. Die Preise, insgesamt über 21.000 Euro, werden an die besten Projekte vergeben. Der Wettbewerb wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.  

Was sind die Internationalen Wochen gegen Rassismus?

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind Aktionswochen der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus, die alljährlich um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, stattfinden. Am 21. März 1960 demonstrierten rund 20.000 Menschen in Südafrika friedlich gegen die diskriminierenden Passgesetze des damaligen Apartheid-Regimes. Die Polizei erschoss bei den Protesten 69 Demonstrierende, mindestens 180 wurden verletzt. Sechs Jahre später rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung aus. 1979 wurde dieser Gedenktag durch die Einladung der Vereinten Nationen an ihre Mitgliedsstaaten ergänzt, eine alljährliche Aktionswoche der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus zu organisieren.

Informationen zum Aktionstag #BewegtGegenRassismus und zu Beteiligungsmöglichkeiten

Vereinswettbewerb „(M)ein Verein gegen Rassismus“ 

Flyer zum Aktionstag #BewegtGegenRassismus

Video-Aktion