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Landesjugendausschuss: Vereinbarung zum „Jahr des Schulsports 2024“ unterschrieben

​​​​​​​Zum Landesjugendausschuss am 7. November im Sportgymnasium Erfurt wurde das THSJ-Sportjahr 2023 ausgewertet und vorausgeblickt. 60 stimmberechtigte Delegierte, unter anderem die Jugendleitungen der Sportfachverbände sowie der Kreis- und Stadtsportbünde, wählten neue Vorstandsmitglieder, verabschiedeten Arbeitsschwerpunkte und den Haushaltsentwurf für das Jahr 2024. Zudem unterzeichneten Thüringens Sportminister Helmut Holter sowie LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel die Kooperationsvereinbarung zum gemeinsamen „Jahr des Schulsports 2024“.

Die Thüringer Sportjugend verantwortet seit einer Umstrukturierung 2021 auch die Inhalte des Kinder- und Jugendsports – zusätzlich zu den originären Themen der Jugendarbeit im Sport und Jugendpolitik. Nach den pandemiebedingten Herausforderungen und dem Knick in der Mitgliederstatistik profitierte der Kinder- und Jugendsport auch von einer Förderung seitens des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport im Rahmen des Landesaktionsprogramms „Stärken - Unterstützen - Abholen“. So konnten die 3.300 Thüringer Vereine im Projekt „Kinder in die Sportvereine“ Fördergelder in Höhe von insgesamt ein Million Euro für Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung beantragen, die Durchführung von Bewegungs- und Sportkursen in Schulen wurde finanziell unterstützt und vorerst bis zum Dezember 2023 läuft das Projekt "Bewegungscoachs für Thüringen". Auch die erstmals thüringenweit aufgelegte Werbekampagne für den Thüringer Vereinssport und das Ehrenamt „Vereins-A! Willkommen im Sportverein“ wurde mit dieser Bezuschussung realisiert.

Diese enge Zusammenarbeit findet in 2024 eine Fortsetzung. Im Rahmen des Landesjugendausschusses unterschrieben LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel, als gemeinsamer Vertreter von Landessportbund und Thüringer Sportjugend, und Minister Helmut Holter eine Vereinbarung zum „Jahr des Schulsports“. Damit richten Politik und Sport gemeinsam mit weiteren Partnern bereits zum sechsten Mal, zuletzt im Jahr 2019, dieses Themenjahr aus. Kinder, Familien und Pädagogen sollen gemeinsam für das wichtige Anliegen – regelmäßige Bewegung für den Nachwuchs - sensibilisiert werden.

„Durch die Corona-Einschränkungen sind viele Kinder körperlich-motorisch eingeschränkt, das Interesse an der Bewegung, am aktiven Sporttreiben und an einer Mitgliedschaft im Sportverein muss daher dringend wieder geweckt werden“, erklärte Helmut Holter den Hintergrund. „Ohne eine breit angelegte Nachwuchsarbeit kann es auch keine sportliche Spitze mehr geben“, verwies Holter zudem auf den Aspekt der Begabtenförderung.

„Wir wollen mit diesem Jahr des Schulsports Sportunterricht als unverzichtbares Bewegungsfach in den Fokus rücken und Impulse zur Stärkung des Schulsports in Thüringen geben.“

Der Begriff des Schulsports umfasst dabei weitaus mehr als den Sportunterricht - so gehören auch der Ausbau der Förderung von Kooperationen zwischen Thüringer Sportvereinen und Schulen, die Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Organisation etwa von Sport-AG´s am Nachmittag, Kreisjugendspiele sowie Sport- und Spielfesten zur Vereinbarung. Über 100 Veranstaltungen, darunter auch Bildungsangebote für die Lehrer, stehen bereits im Kalender des Schulsportjahres, welches unter dem Schwerpunkt Inklusion durchgeführt wird.

Der offizielle Start erfolgt am 11. Januar 2024 mit einer geplanten Bewegungspause in den Thüringer Schulen. „Wir erhoffen uns nicht nur die alle fünf Jahre wiederkehrende Symbolik des Themenjahres, sondern gemeinsam mit dem Ministerium auch eine Verbesserung der Bewegungsangebote in den Schulen“, verwies Thomas Zirkel auf die Forderung nach Einführung einer dritten wöchentlichen Sportstunde.

Keine Kürzungen für Freiwilligendienste und Bewegungscoachs

Helmut Holter brachte den Delegierten des Landesjugendausschusses weitere gute Nachrichten mit. So zeigte sich der Minister optimistisch die im Bundeshalt 2024 drohenden Einsparungen im Bereich der Freiwilligendienste für Thüringen kompensieren zu können. Aktuell sind 46 Freiwillige im Sport tätig. Ihr Aufgabenfeld reicht von der Betreuung von Sport- und Übungsgruppen in Grundschulen, Kitas und Sportvereinen über die Organisation von Sportveranstaltungen bis zur Unterstützung bei der Verwaltung. Sollten die Kürzungen tatsächlich kommen, wäre jede vierte Stelle bedroht.

Ebenfalls „nicht zur Debatte“ steht für Helmut Holter die Beendigung des Projekts der Bewegungscoachs zum Dezember 2023. „Wir werden diese Finanzierung beibehalten und die Anstellung in Sportvereinen weiter finanzieren“. Entscheidend wird nun sein, wann Thüringen einen Landeshaushalt verabschiedet. Im Juni 2022 wurden erstmals 13 hauptamtlich angestellte Bewegungscoachs berufen. Angestellt sind diese in zwölf Sportvereinen und einem Sportfachverband. Ursprünglich war das Projekt bis zum Juni 2023 angedacht, der Erfolg brachte eine Verlängerung der Förderung bis Jahresende. Nun setzen THSJ und LSB auf eine Verstetigung, auch um nachhaltige Effekte für die bereits 350 neu entstandenen Sportangebote und 170 Kooperationen mit Schulen zu erzielen. Die Personalkosten für die Bewegungscoachs übernimmt das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.

Ausbau der Talentiaden, Fokus auf Inklusion und Ehrenamt

Weiterhin gemeinsame Sache machen der Sport und das Ministerium auch mit dem Programm „Bewegte Kinder = Gesündere Kinder“. Im Schuljahr 2017/2018 nahmen erstmals 49 Grundschulen freiwillig an dem Programm im Sportunterricht teil. Inzwischen absolvierten rund 55.000 Drittklässler den Bewegungscheck, der seit dem Schuljahr 2022/23 thüringenweit ein verpflichtender Teil des Schulsports ist. Für besonders sportlich begabte Kinder gibt es seit dem Jahr 2022 die sogenannten Talentiaden. Ziel ist es, bis zum Jahr 2025 in allen fünf Schulamtsbereichen eine regionale Talentiade durchzuführen. Für das kommende Jahr sind vier Veranstaltungen in Erfurt, Eisenach, Nordhausen und Gera geplant.

Diese Vorgabe für die Talentiden benannte der Vorsitzende der Thüringer Sportjugend, Robert Fischer, in seinem Bericht. Als weitere Arbeitsschwerpunkte ergänzte Fischer das Thema Inklusion, umgesetzt unter anderem durch ein inklusives Jugendlager im Rahmen der Nationalen Winterspiele 2024 von Special Olympics in Oberhof, die höhere Beteiligung junger Menschen aus dem Sport in Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit sowie die Fokussierung auf das Thema „junges Engagement“. An dieser Stelle dankte Fischer „der Landesregierung für die finanzielle Unterstützung über den Landesjugendförderplan“, ohne deren Unterstützung eigene Projekte sowie die finanzielle Unterstützung von Maßnahmen u.a. im Bereich der Jugendbildung in den Untergliederungen nicht möglich wäre. 

Sanierung SEZ Kloster auf gutem Weg

Ein Höhepunkt im Sportjugendjahr 2024 soll die Wiedereröffnung des SEZ Kloster an der Bleilochtalsperre bei Saalburg-Ebersdorf im Frühjahr werden. Die Jugendbildungsstätte der THSJ wird aktuell saniert, begleitet von verschiedenen Komplikationen, „doch auch hier konnten wir uns auf die Unterstützung der Landesregierung und des Sportministeriums verlassen“. Das SEZ verbindet Erlebnispädagogik mit gesundheitlicher Jugendbildung. Das Bauprojekt mit einem Volumen von rund 7,4 Millionen Euro wird finanziell erheblich vom Freistaat Thüringen unterstützt. Die ersten Gäste in der Bildungs- und Freizeitstätte werden voraussichtlich im März 2024 das Haus offiziell eröffnen. Nach der Fertigstellung steht eine jährliche Kapazität von rund 20.000 Übernachtungen zur Verfügung.

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Unterzeichnung "Jahr des Schulsports".