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Bischofsgrün statt Peking: Thüringer mit DOJL dennoch voll zufrieden

Alle vier Jahre treten internationale Athleten an, um dabei zu sein, wenn es um höchste sportliche Leistungen und um olympisches Gold geht. Viele sportbegeisterte Menschen in aller Welt fieberten auch in diesem Jahr der Erföffnungsfeier der Olympischen Winterspiele entgegen. Für die vier Thüringer Linus Grüner, Sofie Monrad-Krohn,  Robert Wiegand und Jana Blümel ging es parallel zu den Olympischen Spielen in Peking zum Deutschen Olympischen Jugendlager (DOJL) nach Bayern.

Was ist das Deutsche Olympische Jugendlager?
Immer parallel zu den Olympischen Spielen organisieren die Deutsche Olympische Akademie (DOA) und die Deutsche Sportjugend (dsj) das DOJL. Rund 40 Nachwuchssportler und junge ehrenamtlich Engagierte dürfen zwei Wochen lang die Olympischen Spiele vor Ort miterleben und vielfältige Erfahrungen im kulturellen Austausch machen. Ein langer Bewerbungsprozess stand vor der einmaligen Chance. Die vier Thüringer wurden ausgewählt, um das Bundesland Thüringen zu vertreten. Aufgrund der Corona-Pandemie fand das DOJL statt in Peking jedoch in Bischofsgrün im neuen BLSV-Sportcamp Nordbayern statt.

Wieso haben sich die Thüringer beworben?
Das DOJL ist eine einmalige Möglichkeit die Olympischen Spiele hautnah mitzuerleben und den olympischen Geist zu erfahren. Außerdem haben sie sich sehr gefreut andere Jugendliche aus dem Sport kennenzulernen. Trotz der mehr als 20 vertretenen Sportarten konnten viele Gemeinsamkeiten entdeckt und so in einen regen Austausch getreten werden.

Was macht man da überhaupt?
Obwohl das DOJL nicht in China stattgefunden hat, hatten die Teilnehmenden ein sehr abwechslungsreiches Programm. Neben Sport, Workshops und Vorträgen haben sie sich intensiv mit der chinesischen Kultur auseinandergesetzt. Leider mussten andere Möglichkeiten gefunden werden, um der chinesischen Kultur näher zu kommen. Neben einem kompletten chinesischen Tag mit chinesischem Essen, Kungfu und chinesischer Sprache, hatten die Teilnehmenden Liveschaltungen mit der deutschen Botschaft, einer  Schule in Peking und deutschen Sportfunktioniären vor Ort. Natürlich setzten sie sich auch kritisch mit der politischen Situation in China auseinander.

Was waren die persönlichen Höhepunkte?
Robert: „Aus den vielen verschiedenen Sportarten, die wir ausprobieren durften, war die Schneeschuhwanderung mit einem lokalen Guide mein Highlight.“
Linus: „Bei unserer Skischanzenbesichtigung durften wir Henrik Ohlmeyer, einen Teilnehmer der Olympischen Spiele 1968 kennenlernen und uns mit ihm über seine damaligen Erfahrungen austauschen.“
Sofie: „Mein persönlicher Höhepunkt war der chinesische Thementag, an dem wir eine für uns völlig neue Kultur kennenlernen durften.“

Wie ist der olympische Geist auch in Bischofsgrün angekommen?
Durch den Zeitunterschied konnten die Teilnehmenden die Wettkämpfe nur selten live miterleben. Je nach Sportart der Teilnehmenden wurde der Fernsehraum auch die ganze Nacht über besucht. So haben die alpinen Skifahrer früh um 4 Uhr zur alpinen Abfahrt die Eiskunstläufer bei der Liveübertragung abgelöst. Durch Workshops, Athletengespräche und das gemeinsame Schauen von olympischen Wettkämpfen ist die olympische Atmosphäre auch im Camp in Bischofsgrün angekommen.

Wie haben sie Team D unterstützt?
Überall im Haus wurden Deutschlandfahnen aufgehangen und die Medaillengewinner präsentiert. Mit dem „Team D-Schlachtruf“ und selbstchoreografierten Tänzen haben sie die Sportler aus der Ferne angefeuert. Auch über den „Team-D-tree“ wurden viele Glückwünsche verteilt.

Wie hat das DOJL inspiriert?
Die Teilnehmenden konnten viel über andere Sportarten erfahren, die sie vorher nur vom Namen kannten und es war motivierend so viele andere ehrenamtlich engagierte Jugendliche zu treffen. Das Leitungsteam und viele der Referenten haben mit ihrem Engagement sehr beeindruckt und gezeigt, wie viel man bewegen kann. Einige der Teilnehmenden trainieren bereits auf ihre eigene Olympiateilnahme hin. Auch war es sehr interessant, Einblicke in die verschiedenen Trainingspläne zu bekommen.

Würdet Ihr andere animieren, sich zu den nächsten Olympischen Spielen für das DOJL zu bewerben?
Die vier Thüringer Teilnehmenden würden jedem, der die Möglichkeit hat und die Kriterien erfüllt, eine Bewerbung empfehlen. Es waren tolle Tage mit Teamspirit, unglaublich interessanten Menschen und unvergesslichen Eindrücken. Es ist eine riesige Ehre Teil und Unterstützer des deutschen Teams zu sein und diese einmalige Erfahrung machen zu dürfen. Leider hat Corona trotz eines 2G-Plus-Hygienekonzepts, umfassender Vorsichtsmaßnahmen und äußerst disziplinierten Teilnehmenden erneut einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das DOJL musste vorzeitig abgebrochen werden. Die Gesundheit stand für alle Beteiligten an oberster Stelle. Trotzdem hatten sie weiterhin online die Möglichkeit bekommen an Progammpunkten teilzunehmen.

Obwohl nicht alles wie geplant gelaufen ist hatten sie eine unvergessliche Zeit und denken gerne an die Tage im DOJL zurück!

Foto: Kai Peters

Foto: Kai Peters

Linus Grüner, Sofie Monrad-Krohn und Robert Wiegand. Foto: privat