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„Bewegte Kinder = Gesündere Kinder“ - Symposium gibt Impulse

Seit nunmehr acht Jahren gibt es in Thüringen das Programm „Bewegte Kinder = Gesündere Kinder“, gefördert durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Inzwischen ist der Bewegungscheck verpflichtender Bestandteil des Schulsports. So wurden die sechs beinhalteten Teststationen im Schuljahr 2023/2024 an exakt 421 Schulen absolviert. Insgesamt 15.099 Drittklässler*innen stellten sich den Aufgaben. Kinder mit Bewegungsdefiziten erhielten sportmotorische Entwicklungsempfehlungen und präventive Angebotsvorschläge, rund 15 Prozent der Drittklässler*innen fielen mit ihrer überdurchschnittlich sportlichen Leistung auf und erhalten seit einem Jahr Einladungen für die Talentiade. Dritter Bestandteil sind die sogenannten „Tage des Sports und der Gesundheit“, ausgerichtet durch die Kreis- und Stadtsportbünde.

Die Teilnehmenden eines Symposiums in der Universität Erfurt am 29. August 2024 thematisierten substantielle und aktuelle Perspektiven des Programms. Rund 90 Übungsleiter*innen sowie Sportlehrer*innen werteten ihre Erfahrungen aus und besprachen Herausforderungen aus bildungspolitischer, gesellschaftlicher und vereinspolitischer Sicht.

Im Fokus stand die Strategieentwicklung, um erfolgreich Kinder zum Sporttreiben zu begeistern und diese Herausforderung gemeinsam mit den Thüringer Sportvereinen zu realisieren. 

In einer Talkrunde zum Thema „Reflexion und Ausblick“ betonte der Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport, Helmut Holter, den Erfolg und die Wichtigkeit des Programms. Seit dem Schuljahr 2017/18 haben insgesamt 61.000 Schüler*innen dieses durchlaufen.

„Das Programm ist unabdingbar, um Schüler*innen bereits im Grundschulalter eine sportmotorische Entwicklungsempfehlung geben zu können und ihnen damit die Chance auf ein bewegungsintensives gesundes Aufwachsen zu ermöglichen sowie um zugleich junge Talente zu finden“, bedankte sich der Minister im Rahmen des Symposiums bei den beteiligten Partnern, u.a. dem Landessportbund Thüringer und seiner Sportjugend, der Universität Erfurt für die wissenschaftliche Betreuung sowie dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM).

Zugleich gab er zu bedenken, dass es „motivierten und engagierten Sportlehrer*innen sowie Neueinstellungen bedarf, um das Programm weiterhin auf hohem Niveau durchführen zu können“.

Für das ThILLM, vertreten durch Kai Röckert, ist es wichtig, dass Potential dieses Programms in der Praxis voll auszuschöpfen. „Jedes Kind sollte die Möglichkeit bekommen sich sportlich zu bewegen.“

Ute Spreda, Fachberaterin für schulsportliche Wettbewerbe im Landkreis Greiz und Schulleiterin, berichtete aus Sicht der Pädagog*innen. „Der Bewegungscheck vermittelt Erfolgserlebnisse auch bei sportlich nicht aktiven Kindern, zeigt ihnen und den Eltern individuelle koordinative Stärken auf. Auf dieser Grundlage können Pädagog*innen, Kinder motivieren, diese Stärken gezielt im Verein einzusetzen. Dieses Programm bietet die Chance Kinder zu erreichen, welche noch nicht im Sportverein aktiv sind.“

Dr. Florian Bähr von der Universität Erfurt präsentierte ermutigende als auch bedenkliche Ergebnisse. So zeigte sich, dass 30 Prozent der teilnehmenden Kinder übergewichtig sind und dass mehr als 60 Prozent der förderbedürftigen Kinder keine Sportangebote der Schule oder in einem Sportverein nutzen. Es sticht ebenso hervor, dass Kinder, welche in einem Sportverein angemeldet sind oder eine Sport-AG in der Schule besuchen bessere koordinative Fähigkeiten aufweisen.

Um Kinder präventiv zu unterstützen, wurden im Schuljahr 2024/2025 Bewegungsförderangebote von Vereinen in den Landkreisen Gotha, Sonneberg, Gera, Saale-Orla, Sömmerda und im Weimarer-Land durch den Landessportbund finanziert.

Elementaren Anteil an der Aktivierung trugen auch die regionalen „Tage des Sports und der Gesundheitsförderung“ bei. Bei dieser Veranstaltung haben Kinder und Familien die Möglichkeit Sportangebote auszuprobieren und mit Partnern der kommunalen Gesundheitsförderung ins Gespräch zu kommen.

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Programmleiter Alexander Hoffmann blickte voraus, was neues geplant ist.

Talkrunde mmit Sportminister Helmut Holter, Bewegungscoach Kati Wilhelm und Moderator Hardy Krause. Fotos: Steffen Eß

Florian Bähr von der Uni Erfurt gab eine Einblick in die wissenschaftliche Auswertung des Programms.

Lehrerin Ute Spreda berichtete beim Symposium aus Sicht der Schulen.