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Kinder und Jugendliche bewegen - Landesjugendtag verabschiedet Strategiepapier und Safe Sport Code

Zum Landesjugendtag am 14. September 2024 konnten die Delegierten und der Vorstand der Thüringer Sportjugend Helmut Holter begrüßen. In seinem Grußwort unterstrich der Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport die Bedeutung der Jugendarbeit im Sport. „Die Thüringer Sportjugend ist sehr gut aufgestellt und trägt mit ihrem Einsatz entscheidend dazu bei, Kinder und Jugendliche im Freistaat in Bewegung zu bringen, sie außerschulisch zu bilden und sie durch verschiedene Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe zu motivieren.“ Als maßgebliche Beispiele hob der Minister die gemeinsamen Projekte „Bewegte Kinder = Gesündere Kinder“ sowie die Bewegungscoachs hervor. Diesbezüglich brachte Helmut Holter den Delegierten des Landesjugendtages gute Nachrichten mit. So zeigte sich der Minister optimistisch, dass trotz anstehenden Regierungswechsels alle aktuellen Förderungen fortgesetzt werden sollen. „Wir müssen und wollen diese Finanzierung beibehalten“, mit diesen Worten verwies er darauf, dass die entsprechenden Mittel im Entwurf des Landeshaushalts 2025 eingestellt sind.

Zudem steht für Helmut Holter die notwendige dauerhafte Fortführung und damit Verstetigung der Förderung außer Frage:

„Wir brauchen die Bewegungscoachs in den regionalen Sportvereinen, um die Teilhabe an deren vielfältigen Angeboten einer breiten Zielgruppe zu ermöglichen und wir brauchen den landesweiten Bewegungscheck in den dritten Klassen, um Defizite sowie Talente zu entdecken und beide entsprechend zu fördern.“

Aktuell sind 16 Bewegungscoachs hauptamtlich in Sportvereinen angestellt - vorerst befristet bis Jahresende 2024. Die Personalkosten für die Bewegungscoachs werden anteilig vom Ministerium übernommen. Im Programm „Bewegte Kinder = Gesündere Kinder“ absolvierten seit der Einführung vor acht Jahren rund 61.000 Drittklässler*innen den Bewegungscheck, der seit dem Schuljahr 2022/23 thüringenweit ein verpflichtender Teil des Schulsports ist. Für besonders sportlich begabte Kinder gibt es seit dem Jahr 2022 die sogenannten Talentiaden.

Zugleich dankte Helmut Holter der Thüringer Sportjugend für die Einbringung in die intensive Diskussion zum Landesjugendförderplan. „Gemeinsam konnten wir eine Erhöhung der Mittel von 3,8 auf 5,7 Millionen Euro erreichen, von der nun alle beteiligten Institutionen aus verschiedenen Bereichen profitieren und eben auch die Jugendarbeit im Sport.“

Kerstin König, Geschäftsführerin des Landessportbundes Thüringen, bedankte sich ebenfalls für die erfolgreiche Zusammenarbeit und betonte die Wichtigkeit gemeinsamer Anstrengungen zur Förderung des Kinder- und Jugendsports. Erst seit drei Jahren verantwortet die Thüringer Sportjugend dessen Entwicklung, zuvor war dieser Bereich direkt im Landessportbund angegliedert. Die neue Zuordnung war rückblickend, „ein lohnenswerter, konsequenter und richtiger Schritt“, erklärte die LSB-Geschäftsführerin.

Der Zeitraum ab 2021 war umso herausfordernder, da die Corona-Pandemie das Sporttreiben auch bei den Kindern fast gänzlich zum Stillstand in den Vereinen brachte. Hohe Mitgliederverluste waren das Ergebnis. Doch in Gemeinsamkeit von Sportjugend und LSB, unbürokratischen Förderprogrammen des Sportministeriums und einer groß angelegten Vereinskampagne gelang es, „den durch die Pandemie verstärkten Bewegungsmangel sowie die Mitgliederverluste aufzufangen“.

Vielfältige Arbeitsschwerpunkte beschlossen

Ein weiterer elementarer Schritt, um noch mehr Kinder und Jugendliche in die Sportvereine zu holen, ist das zum Landesjugendtag verabschiedete Strategiepapier bis zum Jahr 2029. Diese Konzeption soll als Leitfaden für die zukünftige Entwicklung und Förderung von Sportangeboten für Kinder und Jugendliche in Thüringen dienen. Inhaltliche Schwerpunkte sind etwa die Gewinnung und Bindung von Übungsleiter*innen sowie zeitgleich der Erhalt des Hauptamtes, der Abbau von Bürokratie im Bereich von Förderungen oder der Ausbau der partnerschaftlichen Bildungsarbeit mit Eltern.

Aktuell beträgt der Organisationsgrad in Thüringer Sportvereinen im Bereich bis sechs Jahre 25 Prozent, im Altersbereich sieben bis 14 Jahre 48,5 Prozent und bei den 19- bis 26-Jährigen 22,1 Prozent. Ein wesentlicher Beschlusspunkt des Tages war auch die einstimmige Zustimmung zur Unterstützung der Erarbeitung eines sogenannten Safe Sport Codes gemeinsam mit der Deutschen Sportjugend und dem DOSB. Das Ziel besteht darin, ein grundlegendes, spotartübergreifendes Regelwerk zum Schutz vor interpersonaler Gewalt im organisierten Sport zu haben. Der Code soll zur DOSB-Mitgliederversammlung im Dezember 2024 verabschiedet werden, die Umsetzung soll stufenweise bis zum Jahr 2028 erfolgen. Verabschiedet wurden zudem der Haushalt 2025 und eine aktualisierte Jugendordnung.

Der Landesjugendtag war auch Anlass, um mit Emma Leipold eine junge Engagierte für ihr Wirken in der Jugendarbeit mit dem Jugendpreis in Bronze auszuzeichnen. Emma Leipold ist aktives Mitglied in ihrem Verein SV 1883 Schwarza, Koordinatorin und Sportlerin der Sportgruppe „Dance for Fun“ und setzt sich 2021 in der Kreissportjugend Saale-Schwarza mit Elan für die Belange der Kinder und Jugendlichen ein.

Bildergalerie 12. Landesjugendtag

Schriftlicher Bericht

Strategiepapier

Herzlichen Glückwunsch an Emma Leipold zum Jugendpreis in Bronze.

Ein positives Fazit zum Berichtszeitraum zog auch LSB-Geschäftsführerin Kerstin König.

Sportminister Helmut Holter bei seinem Grußwort.

Zwischen den parlamentarischen Berichten gab es eine bewegte Pause - auch Segeln wurde angeboten.