
46 junge Freiwillige unterstützen Thüringer Sport - jede vierte Stelle durch geplante Kürzungen gefährdet
Im September fällt traditionell der Startschuss ins neue Freiwilligendienstjahr: auch in Thüringen freuen sich Sportvereine und Verbände wieder über die Unterstützung von jungen Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolvieren - in diesem Jahr sind es insgesamt 46 Freiwillige. Ihr Aufgabenfeld reicht von der Betreuung von Sport- und Übungsgruppen in Grundschulen, Kitas und Sportvereinen über die Organisation von Sportveranstaltungen bis zur Unterstützung bei der Verwaltung. Durch ihre Tätigkeit tragen sie zur Bewegungsförderung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei, unterstützen die oft ehrenamtlich geführten Vereine. So läuft es seit mehr als 20 Jahren, doch es droht eine Lücke, denn der Entwurf des Bundeshaushalts 2024 sieht immense Kürzungen in Höhe von ca. 114 Millionen Euro in diesem Bereich vor. Die Auswirkungen wären auch für den Thüringer Sport spürbar. In der Folge müsste die Anzahl der Freiwilligen reduziert werden oder aber die Einsatzstellen, also Vereine und Verbände, müssten ihren finanziellen Eigenanteil erhöhen. Bleibt es bei den geplanten Kürzungen, wird im Jahr 2024 jeder vierte Platz wegfallen (25%), im Jahr 2025 sogar jeder dritte Platz (35%).
„Die Zukunft der Freiwilligendienste ist damit ab dem Zyklus 2024/2025 ungewiss“, so Lisa Kalkofe, Geschäftsbereichsleiterin der Thüringer Sportjugend. „Die geplanten Haushaltskürzungen stellen uns als Träger der Freiwilligendienste vor eine Hürde, die nur sehr schwer zu bewältigen sein wird. Damit schwächen wir eine Säule, die das junge Engagement im Thüringer Sport unterstützt, zur Demokratiebildung beiträgt und die Umsetzung unseres Auftrags zur Begleitung und Betreuung von jungen Menschen im Sport deutliche erschwert. Es darf es keine personellen Lücken ab September 2024 geben.“
Die Thüringer Sportjugend suchte daher zuletzt intensiv den Austausch mit Thüringer Bundestagsabgeordneten, um den Entscheidungsträgern ihrer Fraktionen die Folgen der Budgetkürzungen im Thüringer Sport zu verdeutlichen. Es folgten Gespräche mit Vertretungen der Linken, den Grünen, der SPD sowie der CDU. Schriftliche Anschreiben vertiefen die drohenden Konsequenzen. Der Austausch stimmt die Thüringer Sportjugend vorsichtig optimistisch: So zeigen sich die Thüringer Politiker interessiert am Profil der Freiwilligendienste im Sport und signalisieren Unterstützung bei dem Anliegen zu, der Bundespolitik die Thüringer Sorgen zu vermitteln.
Freiwilligendienste sind ein bewährtes Erfolgskonzept auch im Sport und ein dreifacher Gewinn für die Beteiligten: junge Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren nutzen das Bildungs- und Orientierungsjahr für ihre persönliche Entwicklung, die Einsatzstellen profitieren von motivierten Engagierten und schließlich die ganze Gesellschaft durch ein vielfältiges Bewegungsangebot des organisierten Sports.